Um städtebauliche Missstände, die auch in der noch jungen Stadt Traunreut herrschen, zu korrigieren, hat sich der Stadtrat im Jahr 1996/1997 entschlossen, eine Stadtsanierung mit Hilfe einer Sanierungssatzung und der Städtebauförderung durchzuführen.
Kontakt Stadtverwaltung und Berater zur Städtebauförderung:
Dipl.-Ing. Architekt und Stadtplaner
Thomas Gätzschmann
Stadtbaumeister
Beer Bembè Dellinger Architektur und Stadtplaner GmbH
Dipl.-Ing. Architektin BDA Stadtplanerin
Prof. Anne Beer
Leopoldstraße 76, 80802 München
Tel.: +49 89 33079074
Fax: +49 89 33079849
mail@beerarchitektur.de
Grundprogramm Städtebauförderung 1997 – 2010
Die Stadt Traunreut wurde 1997 in die Städtebauförderung aufgenommen.
Handlungsfelder der jungen Stadt waren Funktions- und Raumdefizite in zentralen Lagen wie Rathausplatz und Kantstraße, die Ansiedlung eines großflächigen Handelszentrums am Rande der Innenstadt und wachsende Flächenbedarfe der erfolgreichen Firma Heidenhain im Zentrum der Stadt.
Über eine städtebauliche Voruntersuchung mit integrierter Verkehrsuntersuchung wurden von verschiedenen Büros 1998/99 zunächst die Grundlagen für die Definition eines innerstädtischen Sanierungsgebietes mit zugeordneten Sanierungszielen erarbeitet.
Berater der Stadt hierbei war Dipl.-Ing. Architekt Fritz Hubert, München. Wegen der Komplexität der Fragestellung wurde auch eine Verkehrsuntersuchung durch Dipl.-Ing. Hans Billinger, Stuttgart, durchgeführt. Eine begleitende Analyse des Wirtschaftsgeographischen Institutes Prof. Heinritz zum Einzelhandelsstandort und Wirtschaftsstandort Traunreut identifizierte Stärken, Schwächen und Entwicklungsstrategien.
Auf der Basis dieser Vorbereitenden Untersuchungen entstanden schrittweise ab 2000 der Umgriff des innerstädtischen Sanierungsgebietes und ein Maßnahmenplan.
Im Zeitraum 2001 – 2004 wurde für das Sanierungsgebiet eine Feinanalyse mit Rahmenplanung entwickelt. Von Seiten der Stadt war eine Lenkungsgruppe, die aus Bürgern der Stadt Traunreut bestand, eingebunden.
Eine Reihe von Maßnahmen wurde in den folgenden Jahren erfolgreich umgesetzt:
Der Rathausplatz wurde in 2 Bauabschnitten neugestaltet. (2004 – 2007). 2018 wurde dieser aus Nutzungsgründen mit einem Granitsteinbelag gepflastert und Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung eingebaut.
Der Bahnhaltepunkt für den Öffentlichen Personennahverkehr wurde wiedereröffnet und räumlich neu geordnet. (2006)
Mit dem k1 wurde ein Kultur- und Bürgerhaus gebaut. Der Vorplatz wurde mit finanzieller Unterstützung der Städtebauförderung errichtet. (2006 – 2009).
Die Fridtjof- Nansen- Straße wurde 2018 als weitere große Umbaumaßnahmen im Sanierungsgebiet umgestaltet.
Programm Aktive Zentren seit 2011
Die städtebaulichen, wirtschaftlichen und demographischen Entwicklungen der letzten 10 Jahre müssen als Planungsgrundlage fortgeschrieben werden.
Fördergrundlage war die Erarbeitung eines „Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes” (ISEK), das unter Einbindung von Bürgerbeteiligung die Ziele der Stadtentwicklung und zugeordnete Maßnahmen entwickelt. Mit der Erstellung des ISEK wurde 2012 Beer Architektur Städtebau, Frau Prof. Beer, beauftragt.
In Fortführung der vorangegangenen Sanierungen stehen dann folgende städtebauliche Maßnahmen an:
Die Kantstraße ist als attraktive Handelslage zu entwickeln, die Verknüpfung zu den großflächigen Handelsflächen im Norden und Westen der Innenstadt und dem Rathausplatz zu stärken.
Die Munastraße mit den kulturellen Einrichtungen des K1 und einer geplanten neuen Bibliothek ist räumlich zu definieren und im Verbund öffentlicher Plätze und Grünräume der Innenstadt zu vernetzen.
Das Quartier zwischen Munastraße und Traunring ist in seinen Entwicklungspotentialen entsprechend nachzuführen.
In Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern erfolgte in diesem Zusammenhang 2011 eine Zuordnung der Stadt Traunreut in das städtebauliche Programm „Aktive Zentren” für eine nachhaltige Innenentwicklung.
In Bayern: „Leben findet Innen Stadt”.
Das Programm dient der Vorbereitung und Durchführung von Gesamtmaßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche als Standorte für Wirtschaft, und Kultur sowie als Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben. Die Finanzhilfen des Bundes können z.B. eingesetzt werden für die Aufwertung des öffentlichen Raumes, Instandsetzung und Modernisierung von das Stadtbild prägenden Gebäuden, Bau- und Ordnungsmaßnahmen für die Wiedernutzung von Grundstücken mit leerstehenden, fehl- oder mindergenutzten Gebäuden und Brachen einschließlich vertretbarer Zwischennutzung.
Auf Grundlage eines zugeordneten „Projektfonds” ist im Programm über die Förderung baulicher Sanierungsmaßnahmen hinaus auch die Bezuschussung nichtinvestiver Maßnahmen wie Marketing oder Citymanagement möglich. Mit entsprechendem privatem Engagement können so zusätzliche öffentliche Mittel für eine nachhaltige Entwicklung der Innenstadt aktiviert werden. Dieser Projektfonds besteht in Traunreut nunmehr seit Ende 2011. In Zusammenarbeit von Arge Werbegemeinschaft und der Stadt wurde somit z.B. als Startprojekt im Rahmen der 2. Traunreuter Lichternacht eine finanzielle Unterstützung durch die Städtebauförderung möglich.
Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium des Innern (STMI)
Aufnahme von Traunreut ins Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)
Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren
Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes “Stadtkern” vom 20. Oktober 2000
Sanierungssatzung – Text
Sanierungssatzung – Plan
Sanierungssatzung – 1. Änderung
Sanierungssatzung – 2. Änderung (Text)
Sanierungssatzung – 2. Änderung (Plan, Amtsblatt)
Eine Bürgerbeteiligung war schon zu Beginn der ersten Überlegungen der Stadtsanierung durch das Einsetzen einer Lenkungsgruppe, die in unterschiedlichen Abständen getagt hat, in Traunreut üblich. Die erste Lenkungsgruppe bestand hauptsächlich aus Bürgern der Stadt sowie kirchlichen Vertretern. Die Stadtverwaltung begleitete die Arbeitsgruppe.
Die aktuelle Lenkungsgruppe, setzt sich aus Stadträten und Bürgern der Stadt Traunreut sowie einem Vertreter der Stadtverwaltung zusammen.
Vertreter aus Agenda 21 / AK Verkehr
Herr Werner Heuberer (Bürger)
Herr Eduard Schlögl – (Bürger und ARGE)
Herr Felix Welkhammer – (Industrie – Fa. Heidenhain)
beratende Funktion (auf Bedarf):
Frau Prof. Anne Beer
Vertreter der CIMA
In drei Planwerkstattsitzungen wurden die Bürgerbeteiligungen im
ISEK-Verfahren durchgeführt. Die Bürger hatten hier Gelegenheit aktiv am Gestaltungsprozess durch Angabe von notwendigen Maßnahmen und Prioritäten Vorgaben für die zukünftige Entwicklung mitzuwirken.
Die Ergebnisse flossen in den ISEK-Abschlussbericht ein. Dieser stellt die Grundlage für die Entwicklung und Bewertung von Handlungsfeldern und Einzelmaßnahmen im Sanierungsgebiet dar.
Für im ISEK festgehaltene Bereiche im Sanierungsgebiet wurden Feinplanungen als zusätzlich vorbereitende Untersuchungs- und Entwicklungschritte durchgeführt.
Informationen zur aktuellen Planung Munapark finden Sie unter Aktuelles