Für Stadträtinnen und Stadträte ist ein intensiver und offener Informationsaustausch mit der Stadtverwaltung enorm wichtig, um Beschlüsse in den Sitzungen entsprechend fassen zu können. Mit dem Ziel umfassend zu informieren, lud der Erste Bürgermeister Hans-Peter Dangschat das Gremium zu einer eineinhalbtägigen Klausurtagung nach Laufen ein. Von Freitagmittag bis Samstagnachmittag kamen ca. 20 Ratsmitglieder dieser Einladung zu einem arbeitsintensiven Austausch zu den Themen „Städtebauliche Entwicklung“ und „Weitere Entwicklung der Kindertageseinrichtungen in Traunreut“ nach.

„Die enorme Bedeutung von Informationsaustausch und der Möglichkeit, die Themen ausführlich zu erläutern und auch zu hinterfragen haben wir an diesen beiden Tagen erlebt. Um die richtigen und wegweisenden Entscheidungen für unsere Stadt und deren Bürger treffen zu können, ist dies unerlässlich. Wir haben intensive und arbeitsreiche Stunden zusammen verbracht. Ich danke allen anwesenden Räten für die konstruktive Zusammenarbeit, aber auch den Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung für die hervorragende Vorbereitung und Präsentation der Themen.“ resümierte der Erste Bürgermeister am Ende der Tagung.

Am 24. und 25. Juni 2022 wartete auf die Teilnehmer der Tagung zwei umfassende Tagesordnungen. Thomas Gätzschmann, Leiter der Abteilung Bauen, eröffnete den ersten Tag beim Thema „Stadtentwicklung“ mit den überregionalen und regionalen Planungsvorgaben. Gätzschmann und seine Kollegin Miria Reichenberger, Amtsleiterin Städtebau und Bauverwaltung, erläuterten die rechtlichen Möglichkeiten für Baugebietsausweisungen, beginnend mit den europäischen über die Bundesvorhaben zur Landes- und Regionalplanung der Region 18 bis hin zum Flächennutzungsplan und den entsprechenden Baugebietsausweisungen.

Im nächsten TOP wurde der derzeit gültige und rechtskräftige Flächennutzungsplan der Stadt Traunreut vorgestellt.

Weiter ging es mit den in Planung befindlichen städtebaulichen Entwicklungen und abschließend mit der Entwicklungsstrategie „Wo soll es hingehen?“. Das Team des Bauamtes stellte die derzeit schon in ersten Vorbereitungsgesprächen behandelten Gebietsausweisungen dar und es wurden die möglichen neuen Planungsüberlegungen zur Ausweisung künftiger Wohn- und Gewerbegebiete im Stadtgebiet vorgestellt. Im gesamten Kreis konnte über die städtebaulichen Entwicklungen und Planungen ausführlich diskutiert werden und die Räte nahmen das Angebot gerne und konstruktiv an.

Der gesamte Samstag stand ganz im Zeichen der Kinderbetreuung. Die Tagesordnung war für die beiden Referenten aus der KiTa-Verwaltung, Amtseiter Reinhard Maier und die zuständige Mitarbeiterin Claudia Günther sehr umfangreich. Beginnend mit der Finanzierung der Kindertageseinrichtungen, Betriebskostendefizitausgleich und der Mittagsbetreuung war der Vormittag vorwiegend mit Zahlen gefüllt. Besonders herausgestellt wurden u. a. die erhaltenen Fördermaßnahmen, der Qualitätsschlüssel und der Leitungsbonus, welcher der Entlastung der Kindergartenleitungen dient. Die Stadt betreibt selbst fünf Einrichtungen – acht weitere sind in freier Trägerschaft. Mit Ausnahme einer KiTa wurde der Haushalt 2020 dargestellt und auch die Defizite erläutert. Weiter wurden die Kostenstruktur und Organisation für die Speisenversorgung im Rahmen der Mittagsbetreuung erörtert.

Nächster Punkt war die Einführung eines ganzheitlichen KiTa-Managements. Auch im Sektor der Kindertagesstätten schreitet die Digitalisierung mit der Kinderplatz-Bedarfsanmeldung und einer sehr umfassenden Verwaltungssoftware in Traunreut immer weiter voran.

Von der Onlineauswahl des Kinderplatzes, bis zur Organisation, Planung von Personal und Finanzen bis zum Controlling wird die Arbeit künftig mit vielen Vorteilen für Eltern, Träger und Mitarbeiter erleichtert.

Ausfühlich erläuterte Reinhard Maier die Bedarfsplanung und stellte Entwicklungskonzepte vor.

Als Kommune ist Traunreut gemäß dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz – (BayKiBiG) für die Bereitstellung und den Betrieb von Plätzen in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege zuständig. Die städtische Kita-Verwaltung hat hierzu auf der Grundlage der vorliegenden demographischen Daten für Traunreut den voraussichtlichen Bedarf an Krippen- und Kitaplätzen im Stadtgebiet für die kommenden Jahre ermittelt.

Zum Dezember 2021 standen in allen 13 Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet insgesamt 158 Krippenplätze, 796 Kindergartenplätze und 50 Hortplätze zur Verfügung.

Diese Planungen stehen auch im Zusammenhang mit der Schaffung bedarfsgerechter Angebote für die Ganztagesbetreuung und dem diesbezüglich geschaffenen Rechtsanspruch. Es ist das Ziel der Stadt Traunreut, dass in Traunreut künftig alle Eltern mit der stufenweisen Einführung des Rechtsanspruchs ab dem Schuljahr 2026/27 ein bedarfsgerechtes Angebot auch für die Betreuung der Grundschulkinder am Nachmittag erhalten.

Seitens der Stadtverwaltung wurden kürzlich die Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet begutachtet und bei einigen davon wurde auch Handlungsbedarf festgestellt. Die Stadtverwaltung hat hierzu für die jeweiligen Einrichtungen entsprechende Entwicklungskonzepte vorgestellt.

„Aufgrund des positiven Feedbacks vieler Anwesenden nach zwei arbeitsintensiven Tagen mit vielen konstruktiven Gesprächen, werden wir auch in Zukunft solche Workshops außerhalb der Gremiensitzungen für weitere Themengebiete planen.“ freute sich der Erste Bürgermeister abschließend.

Traunreuter Stadträte und Verwaltungsmitarbeitende bei der Klausurtagung in Laufen.
Miria Reichenberger, Amtsleiterin Städtebau und Bauverwaltung, informierte u.a. über die städtebaulichen Entwicklungen in der Stadt Traunreut.