Der Kulturpreis ist mit 3.000 Euro dotiert und wurde vom Ersten Bürgermeister Hans-Peter Dangschat im Rahmen eines Festabends im k1 Traunreut übergeben: „Ich kenne in Traunreut niemanden, der sich für unsere Stadt in musikalischer und künstlerischer Form über so einen langen Zeitraum hinweg eingesetzt hat. Die Qualität der vielen Sinfonie-, Kirchen-, Opern und Operettenkonzerte sowie Oratorien und Messen in dieser Vielseitigkeit ist auf höchstem Niveau und sucht über die Region hinaus seines Gleichen“, so Dangschat in seiner Rede.
Als erste Gratulantin stand die Kulturreferentin des Traunreuter Stadtrates Stefanie Gampert-Straßhofer auf der Bühne. Chormitglied Christian Gerer überraschte Richard Kalahur mit einem selbst gemalten Porträt. Untermalt wurde die Veranstaltung vom Ruperti-Orchester und den beiden Chören, die Richard Kalahur auch an diesem Abend selbst leitete und dirigierte.
Kalahur wurde 1943 in Litzmannstadt geboren und kam als Kind mit seiner Familie in den Chiemgau. Nach einer Lehre zum Facharbeiter arbeitete er zunächst als Werkzeugmacher, später auch als Techniker in einem Konstruktionsbüro. Mit einer Ausbildung zum staatlich geprüften Singschullehrer und Chorleiter begann dann eine Karriere in Sachen Musik. Richard Kalahur absolvierte am Mozarteum in Salzburg ein Studium zum Lehrer für elementare Musik- und Bewegungserziehung. Als Fachlehrer für Musik und freiberuflicher Musikschullehrer war er zunächst in Trostberg tätig, bevor er 1976 von der Stadt Traunreut als Musiklehrer angestellt wurde. 1998 wechselte Richard Kalahur als Beauftragter für Kultur ins Traunreuter Rathaus. In dieser Funktion füllte er den Traunreuter Veranstaltungskalender und führte das kulturelle Leben der vielfältigen Stadt zusammen. Sein Schaffen ging aber weit über seine berufliche Tätigkeit hinaus. So haben vor allem die ehrenamtlichen Leistungen von Richard Kalahur im Chor- und Orchesterwesen Traun-reut nachhaltig geprägt. 1971 wurde er Musikalischer Leiter des Kichenchores Palling. Vor 50 Jahren kam die Leitung des Sängerchores Traunreut dazu (mit einer Unterbrechung von 2002 bis 2008). Über 40 Jahre lang leitete Richard Kalahur auch den Gesangsverein Trostberg und seit 1991 das Ruperti-Orchester Traunreut, dessen Mitglieder aus der ganzen Region zu den wöchentlichen Proben anreisen. Hinzu kam eine Vielzahl anderer Auf-gaben und Ehrenämter. Der Kulturpreis der Stadt Traunreut ist nicht die erste Auszeichnung für Richard Kalahur. 1997 wurde er von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände mit dem Titel des Chordirektors versehen, 2008 erhielt Richard Kalahur die Orff-Medaille.
Richard Kalahur ist erst der dritte Kulturpreisträger in der Geschichte der Stadt Traunreut. 1989 bekam der Lyriker Georg Ihmann diese Auszeichnung, 2018 wurde Heiner Friedrich, der Gründer des Kunstmuseums DASMAXIMUM in Traunreut, geehrt.