Traunreut wird dieses Jahr 75 Jahre alt. Im Zuge des Gemeindejubiläums organisiert das Stadtarchiv eine vierteilige Vortragsreihe sowie einen Tag der offenen Tür im Museumsdepot Traunwalchen zum „Traunreuter Weg“. Die Reihe startete am Donnerstag mit dem Besuch des Professors für Soziologie Armin Nassehi am Johannes-Heidenhain-Gymnasium Traunreut. Etwa 150 Besucher folgten seinem Vortrag zum Thema Migration in die Bundesrepublik.

Nassehi erzählte unter anderem anhand seiner eigenen Familiengeschichte sehr pointiert, wie Migration Deutschland prägt und weiter prägen wird. Deutschland sei, alleine durch seine geographische Lage, schon immer ein Einwanderungsland gewesen, so Nassehi, wobei er sich ein oder zwei Seitenhiebe gegen die größte Migrantengruppe in unserer Region, die Österreicher, nicht verkneifen konnte.

Da derzeit von 300.000 neu ankommenden Migranten in die Arbeitswelt als Minimum ausgegangen werde, um die Sozialversicherungssysteme stabil zu halten, wäre es fatal Einwanderung per se als negativ zu bezeichnen, so Nassehi weiter. Allerdings sollte man die damit einhergehenden Probleme auch direkt adressieren. „Ein toller Vortrag! Vielen Dank an die Stadt Traunreut, dass Sie einen so wichtigen Intellektuellen an unsere Schule geholt hat“, so Schulleiter Matthias Schmid.

Die Vortragsreihe „Der Traunreuter Weg“ wird am 27. März mit einem Erzählcafé im Heimathaus fortgesetzt. Zu Gast ist dann Verona Redwitz, die über ihre Erfahrungen als Gastarbeiterin berichten wird. Beginn ist um 19 Uhr.

Am 24. April referiert Franz Peter in der Katholischen Kirche über das Wirken von Hans Döllgast in Traunreut, am 8. Mai geht es bei Johannes Danner im Heimathaus um Traunreut als herausragendes Baudenkmal und am 25. Mai öffnet das Museumsdepot in Traunwalchen seine Türen.

Johannes Danner (Dritter Bürgermeister), Armin Nassehi, Valentin Haase (Stadtarchiv)
und Matthias Schmid (Schulleiter des Johannes-Heidenhain-Gymnasiums Traunreut)
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