Am 15. Dezember feierte Traunreuts Altbürgermeister Franz Parzinger seinen 70. Geburtstag.
Mit einer kleinen Soirée im Studio des k1 gratulierte nun auch die Stadt Traunreut
herzlich. Neben dem Jubilar selbst und dem Ersten Bürgermeister Hans-Peter
Dangschat standen zwei langjährige politische Wegbegleiter Franz Parzingers für Grußworte
auf der Bühne: Altlandrat Hermann Steinmaßl und Ernst Ziegler, der über beide
Amtszeiten hinweg als Zweiter Bürgermeister neben Parzinger tätig war. Musikalisch
begleitet wurde die Feierstunde von Harfinistin Lilly Rücker.
Hans-Peter Dangschat ging in seiner Begrüßung auf den Werdegang und das langjährige
Wirken von Franz Parzinger ein: „Du hast nie den schnellen Applaus gesucht, sondern
Chancen erkannt, Verantwortung übernommen und nachhaltig für unsere Stadt gewirkt“,
so Dangschat.
Das politische Engagement von Franz Parzinger begann bereits 1973, als er zusammen
mit Dr. Peter Ramsauer die Junge Union Traunwalchen gründete. 1990 zog er in den
Traunreuter Stadtrat ein und war dort Mitglied in verschiedenen Ausschüssen und als
Sportreferent engagiert. Im Jahr 2002 wurde Franz Parzinger zum Ersten Bürgermeister
der Stadt Traunreut gewählt – ein Amt, das er 12 Jahre lang bekleiden sollte. Hans-Peter
Dangschat hob in der Feierstunde hervor, dass Parzinger als Rathauschef den Blick fürs
große Ganze nie verlor: „Du hattest den Willen, Traunreut stabil, modern und zukunftssicher
weiterzuentwickeln und hast durch deine Arbeit bis heute Spuren in unserer
Stadt hinterlassen.“
Als Beispiel und kulturellen Leuchtturm, der weit über die Stadtgrenzen hinaus strahlt,
nannte Dangschat das Kultur- und Veranstaltungszentrum k1. Auch in der Stadtentwicklung
habe Parzinger mit mehreren Wohngebieten, Sanierungsmaßnahmen und Neubauten
von Kitas, Stadtwerken und Bauhof viel erreicht, so Dangschat, der auch das überregionale
Engagement Parzingers im Kreistag und als Bürgermeistersprecher im Landkreis
hervorhob. Auch für das bis heute anhaltende ehrenamtliche Engagement im Bayerischen
Landessportverband und als Vorsitzender der vhs Traunreut bedankte sich Hans-
Peter Dangschat im Namen der Stadt Traunreut.
Weitere Glückwünsche kamen von Altlandrat Hermann Steinmaßl, der bereits auf „50
Jahre gemeinsame Wegstrecke“ mit Franz Parzinger zurückblicken kann. Eng verbunden
sind die beiden bis heute über die sogenannten „JU-Veteranen“, die sich immer
noch regelmäßig treffen. Weitere anwesende Vertreter der Gruppe waren die früheren
Bürgermeisterkollegen Konrad Schupfner, Georg Schützinger, Peter Stöger und Bernd
Gietl sowie Hans Wembacher und Goran Nanut. Gemeinsam übergaben sie ein persönliches
Geschenk mit Schnappschüssen aus den 70er Jahren. In seinem Grußwort ging Altlandrat
Steinmaßl auf das frühere „Image-Problem“ der Stadt Traunreut ein: „12 Jahre
Franz Parzinger haben dazu beigetragen, dass die Traunreuter stolz auf ihre Stadt sind
und auch stolz sein können – und darauf kannst du solz sein!“, betonte Hermann Steinmaßl
in seinem kleinen Rückblick auf viele gemeinsame Jahre.
Aus seiner Sicht als späterer Landrat erinnerte sich Steinmaßl an hitzige Debatten in Sachen
Kreishaushalt: „Bitten war eher ein Fremdwort“, sagte er lachend. Im Gedächtnis
geblieben seien ihm außerdem erfolgreiche, von Parzinger angestoßene und umgesetzte
Großprojekte in Traunreut wie der Bau der Walter-Mohr-Realschule oder die Sanierung
von Muna-Gebieten. Auch an tragische und besonders fordernde Momente wie den Felssturz
von Stein erinnerte Steinmaßl in seiner Rede.
Als weiterer enger Wegbegleiter stand schließlich noch Ernst Ziegler auf der Bühne, um
zu gratulieren. Der langjährige SPD-Stadtrat bekleidete von 2002 bis 2014 das Amt des
Zweiten Bürgermeisters hinter Franz Parzinger: „Bei jeder Wahl wollte ich dir den Sessel
streitig machen. Das ist mir nicht gelungen, aber ich durfte dich in unmittelbarer Nähe
begleiten und vertreten – und ich habe die gute, faire und freundschaftliche Zusammenarbeit
immer sehr geschätzt“, so Ziegler. Er sprach von Jahren der Weiterentwicklung
und der großen Veränderungen in Traunreut. Dies sei nur möglich gewesen, weil Parzinger
Ziele vor Augen und den Willen und die Überzeugungskraft hatte, im Stadtrat Mehrheiten
zu finden. „An deinem Arbeitspensum konnte man erkennen, dass du deine Lebensaufgabe
gefunden hattest“, so Ziegler weiter.
Zum Abschluss der Feierstunde ergriff der Jubilar noch selbst das Wort. Franz Parzinger
bedankte sich für die Glückwünsche und zog auch seine ganz eigene Bilanz zu seiner
Zeit als Stadtoberhaupt. In seiner Ansprache ging er auf drei Meilensteine ein, die ihm
persönlich besonders wichtig waren. Neben der Errichtung des Kultur- und Veranstaltungszentrums
k1 und dem weitreichenden Austausch zahlreicher noch aus der Muna-
Zeit belasteten Böden, war das die Fernwärme in Traunreut und die damit verbundenen
Chancen. Bereits 2006 habe es erste Gespräche in Richtung Geothermie gegeben, so
Franz Parzinger. Traunreut sei dafür so interessant gewesen, weil bereits ein Fernwärmenetz
der Stadtwerke vorhanden war. „Die Entscheidung für die Fernwärme und für
ein Geothermiekraftwerk in Traunreut war zukunftsweisend – und durchaus auch mit
Risiko behaftet“, betonte Parzinger. „2014 konnte das Geothermiekraftwerk eröffnet
werden – und heute wissen wir, dass die richtigen Weichen gestellt wurden“, so der Jubilar
weiter. Zum Abschluss richtete der Altbürgermeister seine Worte an alle Verantwortlichen
und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt: „Ich wünsche Ihnen allen eine
gute Zukunft in Frieden und Freiheit sowie Gottes Segen.“


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