Rund 200 Gäste sämtlicher Altersgruppen waren mit dabei
Am Mittwoch war ein besonderer Tag für alle Fahrradbegeisterten in der Region. Bei der offiziellen Eröffnung des neuen Pumptracks der Stadt Traunreut waren aber auch viele andere Gefährte auf Rollen zu sehen. Von den Kleinsten auf ihren Laufrädern bis zu Senioren war jede Altersgruppe vertreten, als der Pumptrack zwischen Freibad und Jugendzentrum mit dem symbolischen Durchschneiden eines Bandes freigegeben wurde. Insgesamt nahmen über 200 Gäste an der Eröffnung teil.
Die neue Radsportanlage in Traunreut ist in dieser Größenordnung einzigartig im Landkreis und hat daher überregionale Bedeutung. Auf einer Gesamtlänge von 240 Metern sind drei verschiedene Bahnen – sogenannte Tracks – zu finden. Ein 95 m langer Pumptrack mit Wellenbahn und Anliegerkurven, eine Jumpline auf 110 m Länge mit drei Sprüngen und ein 35 m langer Kids-Pumptrack, der sich auch für Laufräder und Rollstuhlfahrer eignet. Generell ist der Pumptrack mit allen Radsportgeräten ohne Motor befahrbar, neben Pumpbikes sind das zum Beispiel Mountainbikes, Scooter, Longboards, BMX-Räder, Inlineskates oder eben auch Laufräder und Rollstühle. Durch die drei verschiedenen Tracks kann vom Anfänger bis zum Profi jeder die Anlage nutzen. Eine entsprechende Schutzausrüstung, vor allem ein Helm, sind notwendig.
Die Initiative für den Pumptrack kam ursprünglich von begeisterten Pumpbike-Fahrern, die mit dem Wunsch nach einer Traunreuter Anlage auf den Ersten Bürgermeister Hans-Peter Dangschat zugegangen waren. In den Planungen wurden im Rahmen einer Jugendbeteiligung auch die Wünsche der Sportler berücksichtigt. Dangschat freute sich bei der Eröffnung riesig über den großen Andrang: „Schon in der Bauzeit in den vergangenen Monaten haben wir gemerkt, wie viele es kaum noch erwarten können, den neuen Pumptrack endlich zu befahren. Heute hier zu stehen und das Ergebnis dieses Projekts zu sehen, an dem sehr viel Arbeit von allen Beteiligten hängt, ist ein sehr schönes Gefühl. Ich wünsche allen viel Spaß und sichere Fahrt auf unserem Pumptrack!“
Pfarrer Thomas Tauchert erteilte der Anlage vor ihrer ersten Nutzung den kirchlichen Segen. Zur offiziellen Eröffnung zeigten zwei Gruppen der Tanzschule Heartbeat, dass sich die Bahn voller Wellen und Kurven auch für einen Tanzauftritt hervorragend eignet. Außerdem lieferten die Jungbläser der Blaskapelle Traunwalchen die passende Musik zum Startschuss. Kaum freigegeben wuselte es auf allen drei Tracks nur so von verschiedensten Gefährten und ihren eifrigen Fahrern. Teilweise waren mehr als 20 Fahrer auf einmal unterwegs. Dass die drei angekündigten Profi-Biker aufgrund einer Autopanne leider nicht vor Ort sein konnten, wurde von den heimischen Bikern sehr gut kompensiert. Auf der Jumpline für die geübteren Fahrer gab es den ein oder anderen Trick, wie eine komplette Drehung in der Luft, zu sehen. Auf der entspannten Kinderroute wurde fleißig eine Runde nach der anderen gedreht.
Tizian Weigl vom Planungsbüro Mühlbacher und Hilse erläuterte in einer kurzen Ansprache Details zur Gestaltung des Geländes. Die Anlage ist auf einer Gesamtfläche von 4.000 m² angelegt worden. In der Hälfte dieses Bereichs sind die asphaltierte Strecke selbst (690 m²) und die dafür notwendigen Entwässerungs- und Anschlussflächen entstanden. Weiter wurden je 1.000 m² für Wiesenflächen verwendet und als Wald und Strauchsaum bepflanzt. Auf dem Gelände sind außerdem eine Service-Station für Fahrräder und mehrere Sitzgelegenheiten zu finden. Während einige Bereiche schon mit Rasen bepflanzt sind, gibt es derzeit noch einige Flächen, auf denen gerade erst etwas wächst.
Franz Karlstetter von der Firma Schneestern, die auf die Entwicklung, die Planung und den Bau von Action Sport Parks spezialisiert ist, ging auf die Nutzung und das spezielle Fahren mit Pumpbikes ein. Außerdem gab er den ein oder anderen Tipp, um in das besondere Fahrgefühl zu gelangen, das die Faszination von Pumptracks für viele ihrer Fans ausmacht. Eins war schon in den ersten Minuten nach der Eröffnung auf jeden Fall zu spüren: Mit dieser Anlage hat die Stadt Traunreut vielen jungen Menschen eine große Freude gemacht, die hoffentlich lange anhält.
Insgesamt hat die Stadt für die neue Radsportanlage 710.000 Euro investiert, wovon rund 237.000 Euro über LEADER gefördert sind.
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