Drei Jahre Bautätigkeiten während des laufenden Betriebes, rund acht Millionen Euro Investitionsvolumen und Integration einer komplett eigenständigen Fabrikation – das sind die beeindruckenden Rahmendaten der Umbauarbeiten des Traunreuter Unternehmens tremco illbruck. Welche logistische, statische aber auch organisatorische Herausforderung dahintersteckte, davon konnte sich die Verwaltung der Stadt Traunreut unter Führung von Bürgermeister Ritter in der letzten Woche während eines Betriebsbesuchs eindrucksvoll überzeugen. Die größte Herausforderung laut Werkleiter Dr. Sebastian Patzig war es, innerhalb von nur zwei Jahren eine neue, eigenständige Produktion im laufenden Betrieb einer bestehenden Fabrik zu integrieren.
Vieles ist von außen nur schwer sichtbar – am deutlichsten für jedermann sind sicherlich die beiden silberglänzenden Rohstoffsilos auf dem Firmengelände am Traunring. Die größten Veränderungen sind jedoch im Inneren des ehemaligen Logistikgebäudes erfolgt. Hier wurde eine komplett neue Fabrikationsanlage für Kleb- und Dichtstoffe in ein bestehendes Gebäude integriert. Damit konnte die Produktion am Standort erweitert und mit einer der modernsten Mischanlagen Europas ausgestattet werden.
Das Traunreuter Werk der tremco illbruck GmbH ist eine der ältesten Firmen der Stadt Traunreut. Gegründet bereits 1949 feiert das Unternehmen, das mittlerweile Teil des weltweit umfassenden RPM-Konzerns ist, dieses Jahr siebzigjähriges Jubiläum. In den zurückliegenden Jahren hat sich die Firma erheblich vergrößert. Hauptprodukt sind Dicht- und Klebestoffe für Industrie und Handwerk. In der Produktion sind derzeit 54 Mitarbeiter beschäftigt, im Bereich Forschung und Entwicklung rd. 20 Mitarbeiter. Bei tremco illbruck werden aus über 160 Rohstoffen und 114 Farben ca. 1.100 verschiedene Artikel hergestellt. Die Anwendungsformen der Erzeugnisse reichen von kleben, dichten, schäumen, fugen bis gießen. Egal ob es Cerankochfelder oder Backofentüren, Leuchtmittel für die Automobilindustrie oder Hochbaufugen in der Hamburger Elbphilharmonie sind – überall kommen Produkte der Traunreuter Firma zum Einsatz.
Die Delegation der Stadt war beindruckt, als Dr. Patzig erklärte, dass pro Tag maximal 32.000 Liter Kleber und Dichtstoffe im Werk Traunreut hergestellt werden können. Dies entspricht insgesamt etwa 75 Europalletten. Die neue Fabrikationsanlage hat erheblich dazu beigetragen, die Effizienz und damit die Wirtschaftlichkeit nachhaltig zu erhöhen. Dies trägt natürlich dazu bei, den Standort und die Arbeitsplätze zu sichern. Geplant ist noch mehr – tremco illbruck sucht Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung und in der Produktion sowie Auszubildende für die genannten Bereiche. Nachwuchskräfte werden dringend gesucht, denn auf dem Firmengelände ist noch Platz für weitere drei große Rohstoffsilos und Tanks. Ganz abgeschlossen ist die Weiterentwicklung der Firma also nicht und wird auch nach Aussagen des Werkleiters Dr. Patzig niemals sein, denn die Entwicklung neuartiger Kleb- und Dichtstoffe geht immer weiter.