Drei Tage lang verwandelte sich das Franz-Haberlander-Freibad in Traunreut in ein Festivalgelände voller Musik, Emotion und bester Laune. Nach einem verregneten Juli hatte der Wettergott ein Einsehen und so herrschte pünktlich zum Bergflair Open Air traumhaftes Sommerwetter. Rund 10.000 Besucherinnen und Besucher feierten von Donnerstag bis Samstag friedlich und ausgelassen ihre Bands.
Am Donnerstag rockte Jethro Tull das Gelände und bewies mit 78 Jahren, dass Energie keine Frage des Geburtsdatums ist. Locomotive Breath hallte durch die laue Nacht, die Querflöte tanzte über den Köpfen der Zuschauer. „Ich habe Ian Anderson und Band bereits vor 30 Jahren gesehen und die sind immer noch eine Wucht!“, freute sich ein Besucher aus Obing.
Am Freitag folgte dann Milky Chance: Tourauftakt in Traunreut. Die ersten Akkorde von Passion und das vorwiegend junge Publikum war nicht mehr zu halten. Über 2.600 Menschen sangen und tanzten zur Musik des Kasseler Duos. Davor heizte die Salzburger Band Please Madame dem Publikum ein. „Die Location hier ist wirklich großartig, genauso wie das Line-up“, freute sich ein Pärchen aus Düsseldorf, das ihren Idolen quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz folgt.
Am Samstagabend, kurz nach 20 Uhr, tanzte und feierte ein Meer aus Menschen die österreichische Band Seiler und Speer, die von PÄM unterstützt wurde. Vom Enkel bis zur Großmutter, alle sangen begeistert mit als der Hit Ham kummst aus den Lautsprechern dröhnte. Schon Stunden vor dem Auftritt hatte Sänger Christopher Seiler die Runde gemacht: Zwischen Foodtrucks und Getränkeständen schüttelte er Hände, ließ sich mit den Fieranten fotografieren, plauderte und bedankte sich für „den kulinarischen Support“. „Das gibt’s halt nur in Traunreut. Hier ist alles sehr familiär und freundlich“, freute sich eine Besucherin aus Traunwalchen, die mit ihrer elfjährigen Tochter gekommen war.
Die 3. Auflage des Festivals brachte einen neuen Besucherrekord: 1.800 am Donnerstag, 2.600 am Freitag und am Samstag mit 5.500 Menschen ausverkauft. Die Gäste kamen nicht nur aus der Region, sondern auch aus Österreich, Erding oder Düsseldorf. Einige reisten den Bands hinterher und zeigten sich beeindruckt von der familiären Atmosphäre, dem Blick auf die Berge und den kurzen Wegen.
Auch hinter den Kulissen lief alles rund. Das Rote Kreuz verteilte Kühlbeutel, Pflaster, half bei Kreislaufproblemen – größere Einsätze blieben aus. Die Polizei hatte wenig zu tun, das Publikum feierte friedlich. „Es war eine Veranstaltung, wie man sie sich nur wünschen kann: Die Menschen vor, auf und hinter der Bühne waren alle zufrieden und glücklich. Mehr geht nicht“, freut sich Christian Ehinger, Leiter des Stadtmarketings der Stadt Traunreut, der die Veranstaltung mit seinem Team organisierte.
Auch der Erste Bürgermeister der Stadt Traunreut Hans-Peter Dangschat zeigte sich begeistert: „Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Stadt eine Konzertreihe in dieser Größenordnung selbst auf die Beine stellt. Es freut mich daher umso mehr, wie sich das Bergflair in nur wenigen Jahren entwickelt hat. Das Open Air macht Traunreut weit über die Region hinaus sichtbar und bekannt. Vielen Dank allen, die mithelfen, dieses Festival so professionell und erfolgreich durchzuführen.“
Die Planung für 2026 läuft bereits, der erste Headliner wird bereits am Freitag bekannt gegeben werden. Sicher ist: Nach nur drei Jahren ist Bergflair nicht mehr wegzudenken – ein Fixpunkt im bayerischen Festivalsommer.