Mit einem so großen Zuspruch hatte niemand gerechnet: Rund 150 Seniorinnen und Senioren kamen am Montagnachmittag, 3. November, zum Seniorennachmittag ins Traunreuter Heimathaus. Eingeladen hatte der Seniorenbeirat der Stadt Traunreut, der die Veranstaltung gemeinsam mit der Seniorenreferentin Angelika Zunhammer sowie der Seniorenbeauftragten Sabine Stadler organisiert hatte.
Nach der Begrüßung durch Angelika Zunhammer, die auch durch den Nachmittag führte, und den ersten Vorsitzenden des Seniorenbeirats, Richard Schuster, der kurz die Arbeit des Gremiums vorstellte, erfuhren die Gäste mehr über die vielfältigen Aufgaben des Beirats. Dieser arbeitet im Auftrag der Stadt, ist aber politisch und konfessionell unabhängig. Er versteht sich als Ansprechpartner und Mittler zwischen älteren Bürgerinnen und Bürgern und der Stadtverwaltung. Themen wie Ernährung, Fitness, Barrierefreiheit, Einsamkeit oder Hilfe zur Selbsthilfe für ein selbst bestimmtes Leben in Würde stehen dabei im Mittelpunkt.
Die Jungbläser der Blaskapelle Traunwalchen unter Leitung von Manfred Berger unterhielt anschließend die Gäste, die sich Kaffee und Kuchen schmecken ließen, mit einem musikalischen Potpourri von bayerisch bis amerikanisch.
Danach begrüßte Erster Bürgermeister Hans-Peter Dangschat die Seniorinnen und Senioren und würdigte das Engagement des Beirats: „Sie leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Stadtgesellschaft. Der Zusammenhalt der Generationen liegt mir besonders am Herzen.“ Er erinnerte daran, dass beim Ausbau des Eichendorff Parks bewusst Angebote für alle Altersgruppen geschaffen wurden, vom Spielplatz über Sitzgelegenheiten bis zum Kneippbecken, das gerade von älteren Menschen sehr gerne genutzt wird.
Darüber hinaus verwies der Rathauschef auf den direktBus, ein Angebot, das ebenfalls besonders bei älteren Menschen beliebt ist und aufgrund der hohen Nachfrage kontinuierlich erweitert wird. Auch im Bereich Seniorenwohnen gibt es Neuigkeiten: Mit einem eigenen Bebauungsplan im Munapark West konnte die Stadt Traunreut dem Investor vorgeben, dass dort barrierefreie, seniorengerechte Wohnungen entstehen müssen. Im kommenden Jahr soll der Bau beginnen; insgesamt werden über 70 kleinere und größere Wohnungen für Senioren errichtet, ergänzt durch Pflege- und Unterstützungsangebote, die individuell dazugebucht werden können.
„Die Bedürfnisse älterer Menschen werden bei städtischen Projekten von Anfang an berücksichtigt“, betonte Hans-Peter Dangschat. Trotz zunehmender Digitalisierung der Verwaltung werde „niemand abgehängt“, versicherte er, und es werde im Rathaus immer persönliche Ansprechpartner geben. Außerdem verwies er auf die neue Quartiersmanagerin Nathalie Bickel, die auf Anregung der Seniorenreferentin eingestellt wurde, um älteren Menschen eine persönliche Ansprechpartnerin für individuelle Beratungen zur Seite zu stellen.
Die Banater Singgruppe sorgte anschließend mit drei Liedern für heitere Stimmung und animierte viele Besucherinnen und Besucher zum Mitsingen.
Danach stellte sich Quartiersmanagerin Nathalie Bickel den Seniorinnen und Senioren vor. In einer kurzen Präsentation sprach sie über die Angebote rund um das Thema Älterwerden. „Einsamkeit im Alter ist eine wachsende Herausforderung, besonders wenn Mobilität abnimmt oder der Partner fehlt“, sagte Bickel. Sie bietet Beratungen, Hausbesuche und Schulungen in Kooperation mit der Caritas, dem BRK sowie weiteren Netzwerkpartnern an. Die Beratungen sind kostenfrei, neutral und vertraulich.
Zum Ausklang spielten Hans Zunhammer (Akkordeon) und Adalbert Huber (Gitarre) bekannte Melodien, die viele der Anwesenden mitsummen ließ.
Angelika Zunhammer dankte allen Helferinnen und Unterstützern, insbesondere den Kuchenbäckerinnen und dem Café Arte für ihre Spenden. Sie verabschiedete die Gäste mit einem Zitat von Charlie Chaplin: „Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag“, und ermutigte die Seniorinnen und Senioren, sich weiterhin aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen und auch alleine zum monatlichen Seniorentreff im Mehrgenerationenhaus zu kommen. „Dort gibt es immer jemanden zum Reden – und meist auch etwas zu lachen“, sagte sie.



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