Unter dem Titel „Der Traunreuter Weg“ feiert die Stadt dieses Jahr das 75-jährige Jubiläum der Gemeindeerhebung im Jahr 1950. Im Zuge dessen läuft jetzt im Kultur- und Veranstaltungszentrum k1 eine Fotoausstellung, die noch ein paar Jahre weiter zurückblickt. Im Mai 1946, ein Jahr nach Kriegsende, besuchte ein amerikanischer Militärfotograf das Muna-Gelände in Sankt Georgen, um die dortigen Arbeiten festzuhalten. Das Traunreuter Stadtarchiv hat diese Bilder aus einem amerikanischen Militärarchiv in einer Ausstellung im Seitenfoyer des k1 zusammengefasst.
„Traunreut ist nach dem Krieg für viele Menschen nicht nur zu einem neuen Wohnort, sondern zu einer zweiten Heimat geworden. Zur Geschichte Traunreuts gehört aber auch das dunkle Kapitel mit den Anfängen als Heeresmunitionsanlage ab dem Jahr 1938. Diese Ausstellung fängt die Lebensrealität in unserer heutigen Innenstadt im Jahr 1946 auf beeindruckende und präzise Weise ein“, so Erster Bürgermeister Hans-Peter Dangschat bei der Eröffnung der Ausstellung am Dienstabend.
Nach der kampflosen Übergabe an die Amerikaner 1945 wurde die sogenannte Muna zu einem wichtigen Stützpunkt für die Sammlung und Vernichtung von Kampfstoffen. Die Entsorgung wurde zunächst unter Federführung der amerikanischen Besatzer durchgeführt, ab 1947 übernahm diese Aufgabe die STEG, die Staatliche Erfassungsgesellschaft für öffentliches Gut.
Der Fotograf Charles Easton besuchte im Mai 1946 die Anlage, um Fotos für den Abschlussbericht über die Entsorgung der Kampfstoffe in der Amerikanischen Zone zu schießen. Die Bilder haben den Weg ins Stadtarchiv über das Institute for Sea-Disposed Weapons gefunden, das sich mit dem Verbleib des Giftgases und den Koordinaten der Verklappung in der Nordsee beschäftigt.
31 der insgesamt 68 Fotografien sind nun im Seitenfoyer des k1 ausgestellt. Es ist das erste Mal, dass diese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Ausstellung läuft noch bis 30. Juli während der k1-Öffnungszeiten.