Die erste der diesjährigen Bürgerversammlungen fand am Mittwoch, 4. Oktober im k1 statt. Über 90 Personen folgten der Einladung des Ersten Bürgermeisters Hans-Peter Dangschat. Er stellte in einem ausführlichen Bericht viele Themen des vergangenen Jahres vor. Im Anschluss brachten die Besucher ihre Anliegen, Wünsche und Fragen vor.
„Die Bürgerversammlungen sind eine der wichtigsten Dialogmöglichkeiten mit unseren Bürgerinnen und Bürgern. Die Termine sind für mich immer äußerst wertvoll, denn zusammen mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung stehen wir den Gästen Rede und Antwort, können Wünsche aufnehmen, hinterfragen und verstehen einfach noch besser, was den Traunreuterinnen und Traunreutern wichtig ist.“, so Hans-Peter Dangschat. „Das letzte Jahr war geprägt von Kommunikation, Dialog und Austausch. Ich freue mich, wenn möglichst viele sich einbringen und wir gemeinsam konstruktiv für unsere Heimatstadt diskutieren.“
In einem umfassenden Bericht erläuterte das Stadtoberhaupt Projekte und Themen, die im vergangenen Jahr angestoßen, weiterentwickelt oder abgeschlossen wurden. Neben der ausgesprochen guten Zusammenarbeit mit allen Stadtratsmitgliedern ging er anfangs auf das Wohnbaugebiet Stocket und die Innenstadtsanierung ein. Das Baugebiet im Nordwesten der Stadt wurde nach knapp 12 Monaten Erschließungsarbeiten im Frühjahr bereits feierlich eröffnet und direkt im Anschluss daran erfolgte die Baufreigabe. Mittlerweile befinden sich bereits etliche Rohbauten auf dem Areal. Beim Thema Innenstadtsanierung ging Dangschat auf die Revitalisierung und Umgestaltung der Grünfläche an der Eichendorffstraße ein. Die in einem groß angelegten Bürgerbeteiligungsverfahren im April gemeinsam erarbeiteten Anregungen wurden in die Planung aufgenommen, welche in der Bürgerversammlung vorgestellt wurde. Weiteres Projekt war die Sanierung der Kantstraße. Neben den bereits zum Großteil erfolgten Tiefbaumaßnahmen durch die Stadtwerke konnten sich die Besucher ein Bild von den darauffolgenden Planungen machen. Sowohl der Grünzug, als auch die Kantstraße erhalten durch die Neugestaltungen eine immense Aufwertung. Als „Brücke“ zwischen den beiden Sanierungsgebieten stellte er weiter den neuen Durchgang, die KulturPassage, vor.
Große Projekte im Stadtgebiet müssen auch finanziell geschultert werden. Dass dies aufgrund der stabilen Haushaltslage in Traunreut möglich ist, zeigte die Haushaltsübersicht mit einem Gesamthaushaltvolumen von 94 Mio. €. Unter anderen zog Dangschat im Folgenden auch die erste Bilanz zum Traunreuter direktBUS. Der neue Rufbus weist seit seiner Einführung Anfang August 23 große Erfolge auf. Er wird sehr gut angenommen und die Mitfahrenden wünschen sich eine weitere Ausweitung des Haltestellennetzes. Auch Energie- und Umweltthemen standen auf der Tagesordnung. Vor allem der stetige Ausbau des Fernwärmenetzes im Stadtgebiet, welches nach Umsetzung des in Planung befindlichen Ausbaus, bereits ca. 60 % des Wärmebedarfs deckt, zeigt den Fortschritt. Das Stadtoberhaupt wies aber auch darauf hin, dass es noch weiterer Kraftanstrengung bedarf, um die Klimaziele zu erreichen. Der Ausbau von Photovoltaikanlagen, Ökoausgleichsflächen sowie Blühwiesen werden in der Stadt Traunreut forciert.
Die Digitalisierung in der Verwaltung und an den Schulen ist im vergangenen Jahr erheblich vorangekommen. Bereits 87 Onlineverfahren stehen den Bürgerinnen und Bürgern bei Verwaltungsanliegen zur Verfügung. Mit Abschluss des Förderprogramms des Digitalpakts und des –budgets Ende Juni 2023 konnten alle Grundschulen im Stadtgebiet und die Mittelschule nicht nur nach deren Konzept ausgestattet werden. Die Stadt investierte hier noch in weitere Geräte und Lizenzen.
Erfreulicherweise konnten nach der langen Corona Pause endlich wieder viele Feierlichkeiten stattfinden. In seiner Übersicht führte der Erste Bürgermeister nochmals durch den Veranstaltungskalender des letzten Jahres, welcher bereits einen Vorgeschmack auf die kommenden Feste macht.
Besucherfragen in Traunreut
Bei den anschließenden Fragen ging es um verschiedenste Belange. Wie schon in den Vorjahren wurden verkehrsrelevante Themen vorgebracht. Die Problematiken mit Verkehrssündern, Falschparkern wurden ebenso angesprochen, wie die Wünsche nach mehr Barrierefreiheit und Radwegesicherheit. Ein großes Thema, das sich immer wiederholt, sind Brennpunkte im Stadtgebiet für Müll und Lärm. Der aktuelle Stand zum Breitbandausbau und wie es hier weitergeht waren ebenfalls für die Besucher wichtig. Viele weitere vorwiegend konstruktive Nachfragen zu den vorgestellten Projekten konnten die Verantwortlichen erläutern. Abschließend lud der Erste Bürgermeister alle Anwesenden ein, sich weiterhin einzubringen, sich am Dialog zu beteiligen, um gemeinsam Traunreut weiter voranzubringen.
Die Aula der Sonnenschule in Sankt Georgen am 11.10.2023 war sehr gut gefüllt. Circa 70 Personen waren der Einladung von Erstem Bürgermeister Hans-Peter Dangschat zur Bürgerversammlung für Sankt Georgen und Stein an der Traun gefolgt.
In seiner allgemeinen Präsentation ging Dangschat in Sankt Georgen auch auf ortsteilbezogene Projekte ein. Er stellte den Bau des Fahrrad-Verbindungsweges zwischen Fasasnenjäger und Anning vor, der den Radfahrern viel Gefährdungspotenzial durch den Straßenverkehr nehmen soll.
Dangschat erwähnte des Weiteren, dass nicht nur in der Kernstadt Traunreut, sondern auch in Stein an der Traun 2023 ein Maibaum aufgestellt worden ist. Er dankte der Dirndlschaft Stein und dem Burschenverein Hörpolding, die sich zusammen mit dem Trachtenverein Traunwalchen hier engagiert hatten und dafür Sorge tragen, dass diese bayrische Tradition gepflegt und erhalten wird.
Der Erste Bürgermeister erwähnte auch, dass neue Spielplätze im Stadtgebiet entstanden sind. Er hob hervor, dass der neu errichtete Spielplatz in der Irsinger Au ein Projekt des städtischen Bauhofs war, das die Mitarbeitenden selbstverantwortlich geplant und durchgeführt haben. Auch ihnen galt sein Dank.
Die Diskussionsrunde zeigte dann auch anhand der Themen, dass den Bürgerinnen und Bürgern vor allem die Verkehrssituation an verschiedenen Stellen und auch die Schülerbeförderung auf dem Herzen liegt. Die Beteiligung und die Wortmeldungen waren dementsprechend rege.
Besucherfragen in Sankt Georgen
Manche Sachverhalte konnten gleich vor Ort geklärt werden. So zum Beispiel eine Frage zur Schulkinderbeförderung über den Bräuberg in Sankt Georgen. Dieser sei doch für Linienbusse gesperrt, weshalb hier Linienbusse fahren würden, wollte ein Bürger wissen. Bettina Schwangler, die stellvertretende Amtsleiterin Kinder Jugend und Kultur in der Stadtverwaltung Traunreut erklärte, dass manche Schülerinnen und Schüler mit dem Linienbus, der aus der Richtung Garching kommt, zur Schule gebracht werden. Allerdings kann man diesen nicht explizit als „Schulbus“ ausweisen, weil ja andere Fahrgäste auch damit befördert werden. Die Route über den Bräuberg sei in diesem Fall somit gerechtfertigt.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Austraße in Sankt Georgen. Die 30er Zone werde dort regelmäßig von den Autorfahrern ignoriert, beklagte ein Anwohner. Es wohnen dort viele Kinder und er äußerte seine Sorgen, dass diese durch die Raser in ihrer Sicherheit akut gefährdet sind. Er brachte den Wunsch nach deutlichen Hinweisen auf die Geschwindigkeitsbegrenzung vor. Erster Bürgermeister Dangschat erklärte, er sei auch ein Freund von Fahrbahnmarkierungen und werde dies in die nächste Verkehrsschau aufnehmen. Geschwindigkeitsmessungen seien jedoch Sache der Polizei.