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Reges Interesse am Workshop zum Thema „Älter werden in Traunreut“

12.02.2023

Sie wünschen sich soziale Kontakte, Unterhaltung, eine gute medizinische Versorgung, bezahlbare Wohnungen und vieles mehr: 

Sie wünschen sich soziale Kontakte, Unterhaltung, eine gute medizinische Versorgung, bezahlbare Wohnungen und vieles mehr:  Die sehr große Zahl der Anregungen und Wünsche der Traunreuter Bürgerinnen und Bürger bei der Bürgerwerkstatt zum Thema „Älter werden in Traunreut“, sprengten nahezu den Diskussions-Rahmen des Workshops. Die Vertreterin der Koordinationsstelle „Selbstbestimmtes Leben im Alter SeLa“ des bayerischen Staatsministeriums, Brigitte Herkert, hatte als Moderatorin Mühe, allen Beiträgen der 30-köpfigen Rednerrunde gerecht zu werden.

Dass die Veranstaltung so ein großes Echo gefunden hat, freute ganz besonders die Beauftragte für Senioren und Menschen mit Behinderung der Stadt Traunreut, Christiane Hunklinger: „Es hat mich riesig gefreut, dass so viele Besucher gekommen sind. Der rege Austausch und das Interesse hat gezeigt, dass die Idee der Seniorenreferentin des Traunreuter Stadtrats, Angelika Zunhammer, ein sogenanntes Quartiersmanagement einzurichten, großen Zuspruch findet“, so Hunklinger.

Ein Quartierskonzept verfolgt das Ziel, eine Gemeinde oder Stadt so zu gestalten, dass auch ältere Bürgerinnen und Bürger – in Traunreut leben über 5000 Menschen, die über 65 Jahre alt sind – in ihrem vertrauten Wohnumfeld verbleiben können. Unter Quartier werden die wohnliche Situation sowie das räumliche und soziale Umfeld verstanden. Die älteren Menschen sollen ihr tägliches Leben selbst gestalten, sich selbst versorgen und soziale Kontakte knüpfen können.

Das Quartiersmanagement soll hierbei aktive Unterstützung leisten. Ein „Kümmerer“ sucht den direkten Draht zu den älteren Menschen, die auch zu Themen, die ihre Lebenswelt betreffen, beraten und unterstützt werden sollen. Insbesondere zu Themen, wie barrierefreies Wohnen, die Formulierung von Anträgen und das Ausfüllen von Antragsformularen, sollen Hilfestellungen gegeben werden.

Darüber wird auch die Gründung von Helferkreisen, Angehörigen-Gruppen oder Organisationen von Treffen von Seniorinnen und Senioren unterstützt. Ziel sollte auch sein, die unterschiedlichen Ortsteile der Stadt Traunreut miteinander zu verknüpfen und damit ein Netzwerk aufzubauen, sowie Kontakte zu Hilfsorganisationen verschiedenster Art zu vermitteln.

Sollte sich der Stadtrat nach der Vorlage einer Bedarfsanalyse dazu entscheiden, einen Kümmerer vor Ort beauftragen zu wollen, gäbe es für vier Jahre eine staatliche Anschub-Finanzierung von bis zu 80.000 Euro. Sollte sich das Projekt bewähren, müsste dann die Stadt den Kümmerer, eine oder mehrere Personen aus dem Sozial- oder Pflegebereich in Ganztags- oder Teilzeit, dann nach vier Jahren weiterbeschäftigen. Auf Anregung der Seniorenreferentin hatte der Stadtrat im letzten Jahr einer Bedarfsanalyse zugestimmt.

Der Bürgerwerkstatt war eine Expertenrunde vorausgegangen. Die Ergebnisse werden jetzt zusammengefasst und dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Auch der Seniorenbeirat würde das Projekt unterstützen, erklärte Angelika Zunhammer. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass wir einen Quartiersmanager/in kriegen.“, so Zunhammer.

Das klare Ziel der anwesenden Bürgerinnen und Bürger sowie verschiedenen Akteuren der Seniorenarbeit war, dass das Wohnen und Leben vor Ort möglichst lange gewährleistet werden kann. Applaus gab es für den Tipp, Jung und Alt zusammenzubringen.

Zum Beispiel die Fitnessgeräte entlang des Stadtrundweges zentraler und in die Nähe von Kinderspielplätzen zu positionieren. Ein Umdenken wurde auch bei den Wohnformen und im Bereich der Betreuung älterer Mitbürger gefordert: „Wir brauchen Barriere freie und bezahlbare Wohnungen und ein Tagespflegeangebot von 8 bis 17 Uhr für die ältere Generation.“  Traunreut habe zwar eine gute medizinische Versorgung, aber es mangle an Fachärzten, wurde kritisiert.

Bei aller Bemängelung räumte eine ältere Dame ein, nicht alles schlecht zu reden: „Die ewige Meckerei find ich schlecht. Wir sollten vielmehr das Positive unsere Stadt sehen. Das ist eine Frage der Einstellung nach dem Leitspruch „Auch früher war nicht alles besser.“  

Text: Gabi Rasch und Stadt Traunreut

Traunreut, Senioren
Die Veranstaltung “Älter werden in Traunreut” war gut besucht.
Senioren, Traunreut
Älter werden in Traunreut – Anregungen wurden aufgenommen.

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