Pressemeldung vom 08.12.2021

Die Stadt Traunreut hat sich mit mehreren Projekten für eine Förderung im Rahmen des EFRE Programms (Europäischer Fond für regionale Entwicklung als Teil der Reaktion der Union auf die COVID 19-Pandemie) beworben und wurde ausgewählt. Insgesamt erhält Traunreut 279.000 € an Fördermittel für drei ausgewählte Projekte.

„Wir als Stadt freuen uns natürlich sehr, dass wir von dieser Initiative partizipieren können. Die Förderung, welche zur Bewältigung der Folgen durch die Corona-Pandemie eingesetzt werden können, ist sehr wichtig für unsere Innenstadtentwicklung.“ erklärt der Erste Bürgermeister Hans-Peter Dangschat. „Zwei Drittel der Fördersumme entfallen auf die sogenannte „Kulturpassage“, ein Durchgang bzw. Fußweg zwischen Kantstraße und Munastraße. Dies ist eine Maßnahme, die unser dritter Bürgermeister und Ortsheimatpfleger Johannes Danner auf den Weg brachte. Mein besonderer Dank gilt ihm für sein Engagement.“

In der diesjährigen Juli-Sitzung des Stadtrats wurde von Johannes Danner der Antrag gestellt, einen Gehweg zwischen der Kant- und Munastraße zu errichten. Dieser soll mit dem Namen „Kulturpassage“ versehen werden und mittels Beschilderung ist darauf hinzuweisen. „Der Durchgang soll als Werbeträger für Kulturschaffende aus der Stadt dienen. Sie sollen die Möglichkeit haben, ihr Programm zu präsentieren. Eine attraktive Beleuchtung und ein ansprechendes Bepflanzungskonzept sollen mitgeplant werden.“ erläutert Dangschat. „Das positive Feedback im Rat zeigte sich im einstimmigen Beschluss und mit Hilfe der Förderzusage rückt die Schaffung der Kulturpassage näher.“

Die weiteren aufgenommenen Projekte im REACT-EU Sonderprogramm sind die Einrichtung eines Leerstandskatasters und der Aufbau einer Online-Plattform für Traunreut. Beide Maßnahmen sollen vom neu zu gründenden Kommunalunternehmen der Stadt Traunreut umgesetzt werden. Der Abschluss der Förderinitiative ist für Mitte 2023 vorgesehen.

Allgemeine Informationen zum Förderprogramm REACT-EU

Im Rahmen der europäischen Initiative REACT-EU zur Bewältigung der Corona-Pandemie erhält der Freistaat Bayern insgesamt rund 227 Mio. € aus der europäischen „Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas“ (REACT-EU). Das Programm wird über die

bestehenden europäischen Strukturfonds der aktuellen EU-Förderperiode umgesetzt.

Von der Gesamtsumme für Bayern entfallen nun 180 Mio. € auf den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die EU-Fördermittel dienen vor allem der Erholung der Wirtschaft nach der COVID-19-Pandemie und können in ganz Bayern eingesetzt werden. Die

Förderung soll nachhaltigen und digitalen Lösungen dienen, um Corona zu überwinden und optimistisch nach vorne zu schauen. Geplant sind unter anderem Eigenkapitalfonds für Startups, Förderungen der Forschungsinfrastruktur, Investitionen zur Energieeffizienz von KMUs sowie in die kommunale touristische Infrastruktur, ein Innenstadt-Förderprogramm für Kommunen und die Finanzierung von Hochwasser- und Trinkwasserschutzeinrichtungen.

Mit der Aufbauhilfe sollen laut Vorgaben der Europäischen Union zwei Ziele erreicht werden: Die Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und der Übergang zu einer grünen, digitalen und stabilen Erholung der Wirtschaft. Am Programm beteiligen sich

neben dem bayerischen Wirtschaftsministerium auch das Bau- und Verkehrsministerium sowie das Umweltministerium. Die konkreten Förderinhalte wurden nun offiziell zur Genehmigung bei der EU-Kommission eingereicht. Die EFRE Verwaltungsbehörde sieht dabei zwei kommunalrelevante EU-Fördermaßnahmen vor. Diese sind:

1. EU-Innenstadt-Förderinitiative – lebenswerte Zentren erhalten

Die Corona-Pandemie hat zuvor bereits bestehende Probleme von Innenstädten und Ortszentren weiter verschärft. Es besteht die Gefahr einer zunehmenden Verödung der Innenstädte.

Ziel der Förderinitiative ist es daher, Synergien zwischen städtebaulicher und gewerblicher Entwicklung herzustellen. Durch die Verbesserung der lokalen Infrastruktur und die Anpassung der Innenstädte an digitale, klimatische und energetische Herausforderungen soll die Bedeutung des Standorts Innenstadt für das Gemeinwohl gestärkt werden.

2. Tourismus-Infrastruktur – Kommunen Zukunftsprojekte ermöglichen

Der Tourismussektor hat 2020 weltweit stark unter der Corona-Pandemie gelitten, auch in Bayern. Die Bedeutung des Tourismus ist vor allem in strukturschwächeren Regionen abseits der Ballungszentren unter anderem in den Bereichen des landschafts- und naturbezogenenTourismus sowie des Kur- und Gesundheitstourismus sehr hoch. Hier drohen durch wegbrechende Einnahmen der Kommunen perspektivisch Finanzierungslücken und Investitionsstaus. Dem will die Stärkung des Programms zur Förderung öffentlicher touristischer Infrastruktureinrichtungen (RÖFE) mit Mitteln aus REACT-EU begegnen. Schwerpunkt der Förderung sind identifikations- und imagebildende Projekte sowie Vorhaben mit innovativen